In Museen, Kunstgalerien, in Skulpturengärten, auf der offenen Straße… Auf Mallorca trifft man vielerorts Kunst. Die Balearen wecken vermehrt das Interesse der internationalen Kunstszene. Insofern überraschte es auch nicht, dass Mitte 2019 Hauser und Wirth das Projekt der Realisierung eines Kunstzentrums auf einer Baleareninsel „Isla del Rey“ bekannt gab.
Die Kunst geht seit Jahrhunderten Hand in Hand mit den Balearen. Kunst rundet diese Inseln, die noch sehr viele andere Vorzüge besitzen, ab: Josep Coll Bardolet, Toni Catany, Joan Miró, Miquel Barceló, María Carbonero oder Natxa Pomar, um nur einige Namen zu nennen – sie alle wurden von diesen Inseln geprägt. Zahlreiche Maler wie Santiago Russiñol, Bruno Zupam, Nils Durwitx oder Ricardo Anckermann verewigten die Balearen auf der Leinwand. Es gab etwas, das die Künstler anzog, jenseits der Landschaft, des milden Klimas oder der Freundlichkeit der Menschen. Vielleicht war es das Licht.
Ein Besuch bei der Stiftung „PILAR Y JOAN MIRÓ“ in Palma ist empfehlenswert, weil es weltweit eines der wenigen Museen ist, in dem man den Arbeitsplatz des Künstlers sehen kann, sein Atelier. Die Gartenanlage und Skulpturen laden zu einem angenehmen Spaziergang ein. Unter den Museumsangeboten besonders zu erwähnen ist auch das „MUSEO DE ARTE CONTEMPORÁNEO ES BALUARD“, gelegen im historischen Zentrum von Palma, mit einem Fundus von 600 Werken und einem hervorragenden Team, das die Inselgesellschaft für die Kunst der ersten Avantgardisten (Picasso, Joan Miró, Juan Gris oder Salvador Dalí) begeistert. Unverzichtbar ist ein Besuch im „MUSEO FUNDACIÓN JUAN MARCH“, das in einem Herrenhaus aus dem 17. Jahrhunderts untergebracht ist. Es besitzt eine hervorragende Sammlung der spanischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Außer den Museen zählt Mallorca auch viele Kunstgalerien. Die Liebe der Kunst zu Mallorca und umgekehrt, zeigt sich auch in der Vielzahl an thematischen Events. Bekannt ist die NIT DE L’ART (Nacht der Kunst), die regelmäßig im September stattfindet und zwar am dritten Donnerstag des Monats. Dazu gesellt sich 2020 zum ersten Mal eine internationale Kunstmesse, die ART FAIR MALLORCA. Sie soll im neuen großzügigen „Palau de Congressos de Palma“ über die Bühne gehen und vor allem Sammler*innen locken und setzt auf ein Zitat von Gertrude Stein, 1929: „Majorca is a paradise, if you can stand it.“ Etwa 30 ausgewählte Galerien werden eine beeindruckende Sammlung von Werken aus allen Bereichen der zeitgenössischen Kunst zeigen. Laut den Veranstaltern entwickelt sich Mallorca eindeutig zu einem bedeutenden europäischen Kunstzentrum.
Um Kunst und Kultur und vor allem sanften Genuss geht es auch im CASTELL SON CLARET, ein Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, das nahe des Dorfes Es Capdellà im Inland gelegen ist. Es wurde originalgetreu und mit großer Liebe zum Detail von Eigentümer Klaus-Michael Kühne und Ehefrau Christine restauriert und erweitert. 2013 als Luxushotels eröffnet, zählt es heute definitiv zu den Geheimtipps der Insel, da es gelungen ist die natürliche Schönheit und Harmonie des Anwesens zu bewahren. Das weitläufige Gebäudeensemble auf dem insgesamt 132 Hektar großen Gelände und die verhältnismäßig geringe Gästezahl gewähren größtmögliche Privatsphäre und viele Quellen der Inspiration. Im Sommer bietet das Hotel hochkarätige klassische Konzertabende, die der Leidenschaft der Eigentümer zu verdanken sind. Mit der Kühne-Stiftung fördern die beiden insbesondere exzellente Projekte der klassischen Musik in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Festspielen und Opern- und Konzerthäusern in Europa. Seit 2019 gehört die Kühne-Stiftung zu den Hauptsponsoren der Salzburger Festspiele, ab 2020 wird sie einer der Hauptsponsoren des Lucerne Festival sein. „Kulturveranstaltungen sollen möglichst viele Menschen ansprechen, Denkanstösse geben und die Gesellschaft bereichern“, so Klaus-Michael Kühne.
Kultur wird auf dem Anwesen auch in der Küche zelebriert. FERNANDO P. ARELLANO ist für seine kunstvoll kulinarischen Kreationen im Restaurant ZARANDA weit über die Balearen hinaus bekannt. Eine Inspirationsquelle sind für ihn die Erzählungen seiner Reisen und die volkstümlichen, traditionellen Kochbücher Mallorcas. Arellanos Meinung nach hatten seine Reisen nach Lateinamerika, in den mittleren Osten, nach Italien, Marokko und Asien den größten Einfluss auf seinen Kochstil, den er selbst wie folgt beschreibt: „Eine Küche mit einer traditionellen Essenz, einem ausgeklügelten Herzen, einem avantgardistischen Charakter und mit einer reisenden Seele“. Sein Menü, das er liebevoll „Souvenirs“ nennt, gestaltet sich als ein überaus ansprechendes Storytelling. Die einzelnen Gänge sind authentische „Mitbringsel“ seiner Reisen. Seine Liebe zum Detail und seine kunstsinnige Ader, spiegeln sich sowohl in der Ideenvielfalt der Zubereitung und Anrichteweise, in der außergewöhnlichen Servicekultur seines Teams, als auch in der Handwerkskunst des verwendeten Geschirrs wider. Die 2 Sterne von Michelin sind eine verdiente Auszeichnung. Fernando Arellano selbst will definitiv noch weiter… er greift nach dem dritten Stern.
