2.21 Connectedness

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Größe: 389 × 275 mm

Auf viele unserer Beziehungen mussten wir in den vergangenen Monaten verzichten, vielfach waren wir auf uns alleine gestellt. Was wird daraus entstehen? In dieser Ausgabe mit dem Titel CONNECTEDNESS beschäftigen wir uns mit den verbindenden Elementen der Kunst. Es geht darum, ein „anderes“ Bild des Kunstgeschehens und der Menschen darin zu entwerfen, ein Bild der Verbundenheit. Wir beleuchten Tendenzen des Miteinander, Erfahrungen des bewusst Gemeinsamen als Gegenpol zur Individualisierung oder gar Vereinzelung.

Genau hier setzen auch die Fragestellungen dieser Ausgabe an: Was verbindet uns? Wie ausgeprägt ist unser Gemeinsinn? Was verbindet das Menschsein mit der Kunst? Welche verbindenden Elemente wird die Kunst in Zukunft erzeugen? Antworten finden sich in Beiträgen über Künstler*innen wie Michael Fliri, der ganz bei sich selbst und doch in der Unendlichkeit ist. Er geht mit seinem Werk über die Identitätsfixierung von Dingen und des Seins hinaus, formt eine transitive Dimension der zeitgenössischen Identität, transzendiert seinen menschlichen Körper, um nach anderen Formen der Existenz zu suchen. Das Künstlerkollektiv wiedemann/mettler lebt Verbundenheit auf unterschiedlichen Ebenen und vereint auf poetische Weise Sinnlichkeit und Rationalität. Der Ausdruck eines Ernst Fuchs, der angeblich schon als kleiner Junge zwischen den Berufswünschen „Kaiser“ oder „Straßensänger“ schwankte, polarisiert und verbindet. Marco Manzo hat das herkömmliche Tattoo zu einer Skulptur in Bewegung emporgehoben – eine Verbindung aus Köperkult und Kunst. Die Verbindung als existentielle Praxis kreativer Menschen, zu denen Anuar Arebi gehört, bewegt sich auf fließende und manchmal schwer fassbare Weise als ein Modell. Es geht darum die Welt zu sehen, zu verstehen und zu verändern, indem sie in ihrem menschlichen und künstlerischen Netzwerk interagiert. Dan Halter verbindet in seiner Poetik Text und Stoff, Geschichte und Materie miteinander, verwebt Schuss und Kette einer Kunst, die die Einmischung ausländischer Mächte in die staatliche Politik und die daraus resultierenden tiefen Brüche untersucht.

Ein ständiges Wahrnehmen, Reagieren und Kommentieren, ein Dialog, der einerseits im aktuellen Moment stattfindet, aber auch über Zeiten und Räume hinweg geschieht, das ist der konkrete Austausch, den Künstlerin Anne Jungjohann anstrebt. Gisoo Kim stellt mit Nadel und Faden die Verbindungen zwischen den einzelnen Abzügen ihrer Fotografien her. Feine Linien aus Nähgarn sind eine bewusste Spur auf der Bildoberfläche. Dirk Hoffmann berichtet über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Kunst der Neandertaler: Ist es die Kunst, die uns mit unseren Vorfahren verbindet? Wissenschaft und Kunst sind ohnehin Disziplinen, die mittlerweile bewusst gemeinsam einhergehen. Ein gutes Beispiel dafür ist das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt „Heaven Can Wait“ des Kollektivs Steinbrener/Dempf & Huber im Oberösterreichischen Landesmuseum, das die zwei Bereiche, die lange als Gegenpole gehandelt wurden, miteinander verknüpft: Kunst und Naturwissenschaft.

Oder aber der Light Art Space Berlin, der in seinen innovativen Ausstellungskonzepten die Schnittstellen von Kunst, Technologie und Wissenschaft aufzeigt. Eines ist uns durch die Dialoge, Diskussionen und Gespräche anlässlich dieser Ausgabe klar geworden: Das verbindende Element ist stärker als das trennende. Wir streben mehr denn je nach Schnittmengen, Gemeinsamkeiten und Zugehörigkeit, sowohl analog als auch digital. Wie auch immer sich die Kunst ihren Weg in die Zukunft bahnt, er wird in vielerlei Hinsicht innovativ und verbindend sein – die Kunst wird mehr beanspruchen, sich höher wertschätzen lassen als wir uns dies bis dato vorstellen konnten!