SPARK ART FAIR VIENNA 2024

Die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe der SPARK Art Fair in der Wiener Marx Halle befinden sich auf der Zielgraden. Mit ihrer Premiere im Juni 2021 und der zweiten Ausgabe Ende März 2022 hat sich die Kunstmesse durch ihren innovativen Ansatz etabliert: Einzelpräsentationen, basierend auf einem einzigartigen architektonischen Konzept, bei dem jede Position die gleiche Standgröße und -struktur hat.

Konzeptuell neu ist 2024 die Besetzung der künstlerischen Leitung mit Jan Gustav Fiedler und Walter Seidl. Beide bringen einen großen Erfahrungsschatz im internationalen Ausstellungskontext mit und verfügen über gute Verbindungen in der Galerieszene. »Ich setze mich insbesondere mit den fotografischen Positionen auseinander, die im Rahmen der Messe gezeigt werden. Es gibt zwar keinen eigenen Schwerpunkt Fotografie, jedoch werden in den Einzelpräsentationen auch bedeutende Fotoarbeiten zu sehen sein«, erklärt Walter Seidl im Gespräch mit uns. Der promovierte Kulturwissenschaftler arbeitet seit vielen Jahren als Kurator, Autor und Künstler, ist im Vorstand von »Camera Austria« in Graz tätig und betreut die Kontakt Sammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung in Wien. »Gemeinsam mit Jan Gustav bildenwir die künstlerische Leitung und zeichnen für die Qualitätssicherung der Inhalte verantwortlich. Sowohl arrivierte als auch junge Positionen werden gezeigt, die man unter Umständen schon kennt, aber denen zum ersten Mal in Form einer Einzelpräsentation die Chance gegeben wird, vom  internationalen Publikum nachhaltig wahrgenommen zu werden.« Jan Gustav Fiedler ist als freier Kurator für Galerien, Zwischennutzungsprojekte und museale Formate international tätig. Neben Projekten wie dem »Museum of Now« ist Fiedler in zahlreiche zeitgenössische Ausstellungsvorhaben involviert. »Die Aufgabe der Kunstmesse besteht darin, Galerien und ihre jeweilige Einzelposition bestmöglich zu präsentieren. In einem ersten Schritt ist die Auswahl wichtig. Danach folgt vor allem die Zuteilung der Koje in Abstimmung mit der Architektur, um einen ansprechenden Gesamteindruck im Einklang mit dem diesjährigen Konzept der Messe – ›Die Stadt im Dialog‹ – zu schaffen.

 

Curatorial & Advisory Board © aeliaandthecamera

Hierbei liegt der Fokusauf Wien als Kreativzentrum mit einer diversen Szene von internationaler Relevanz«, unterstreicht Fiedler. Und er fährt fort: »Unser Anspruch ist es, eine für Künstler, Aussteller, Sammler und Besucher gleichermaßen hochwertige sowie erfreuliche Messe zu organisieren. Insofern nehmen wir den Auswahlprozess sehr ernst.«

Beide bestätigen: Die Kunstschaffenden und ihre Arbeiten stehen bei dieser Messe im Fokus. Über 90 Künstler:innen bekommen in diesem spannenden Kontext die Möglichkeit, für sich wahrgenommen zu werden – darin besteht auch die Herausforderung. Der demokratische Zugang ist die oberste Prämisse, da Grundlage des Konzepts. Umso wichtiger ist es, die Aufmerksamkeit der Besucher:innen auf die ausgestellten Solopräsentationen zu fokussieren und somit einen tieferen Einblick in das kreative Schaffen der präsentierten Künstler:innen zu ermöglichen. Auf die Erwartungen angesprochen, meint Jan Gustav Fiedler Folgendes: »Das kompetente Bedienen der Schnittstelle zwischen Galerien, Kunst, Sammler:innen und Besucher:innen ist maßgebend. Natürlich ist die Kunstmesse dann ein Erfolg, wenn gut verkauft wird. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, dass das Publikum etwas Neues entdecken kann und jede:r einzelne Besucher:in eine Erinnerung mitnimmt – im besten Fall ein neues Kunstwerk oder eine berührende Begegnung mit einer der Arbeiten.« Erwartet wird im Vergleich zu den Vorjahren ein weiterer Aufwärtstrend, sowohl die Besucheranzahl und die teilnehmenden Galerien als auch die Verkäufe betreffend.

 

Berke Yazicioglu, Oxfords 5, 2023, Indische Tinte auf Aquarell, 56 x 76 cm. Galerie: Dirimart (Turkei, Istanbul)


Mátyás Erményi, Skyhigh Stove, 2022, Acryl auf Leinwand, 140 x 110 cm. Galerie: acb Gallery (Ungarn, Budapest)

Sayuri Ichida, Absentee #207, 2021. Galerie: IBASHO (Belgien, Antwerpen)


Die künstlerische Leitung legt an den Messetagen darauf Wert, das Verhältnis von Betrachter:in zur Kunst zu intensivieren sowie Möglichkeiten zum Austausch zu kreieren. Hier setzt man – wie bereits in den vergangenen Jahren – auf die Offenheit der Architektur, die sich auf das Verhalten der Besucher:innen überträgt, sowie auf facettenreiche Rahmenveranstaltungen. Unter anderem wird es erstmals ein Talk- und Videoprogramm in dem sich in der Marx Halle befindlichen Globe Theater geben.

Die Vertrauensbasis zwischen künstlerischer Leitung und Aussteller: innen ist in Sachen Erfolgsaussicht eine wesentliche Voraussetzung.»Als die SPARK an mich herangetreten ist, war mir schnell klar, dass ich das machen kann und will. Ich genieße seitens der Galerien ein gewisses Vertrauen und das ist unabdingbar«, erklärt Seidl. Die Kuratoren Marina Fokidis und Christoph Doswald ergänzen das Advisory Board mit ihrer jeweiligen Expertise.

Fokidis ist freie Kuratorin, Autorin und Kunstvermittlerin mit Sitz in Athen, Griechenland. Sie war Gründerin des Kunstzentrums Kunsthalle Athena (2010–2015) und Mitglied des Kernteams der documenta 14, Co-Kuratorin der 3. Thessaloniki Biennale und Kuratorin des griechischen Pavillons für die 51. Biennale di Venezia. Als unabhängige Kuratorin hat sie »The Mediterranean: A Round Sea« verantwortet, die zentrale thematische Ausstellung von Arco Madrid 2023. Im Gespräch mit uns unterstreicht Marina Fokidis ihre Begeisterung für Österreich und Wien als internationalen Knotenpunkt: »Die SPARK 2024 fungiert als künstlerische Drehscheibe zu anderen Städten auf der ganzen Welt.« Die Kuratorin sieht die Besonderheit der Kunstmesse darin, durch die demokratische Präsentation Stimmen aufstrebender und etablierter Künstler:innen mit Affinitäten zueinander konzeptuell und künstlerisch zu vereinen. »Die Messe wird sich über eine wirksame kuratorische Programmgestaltung nach außen hin öffnen und die proaktive Zusammenarbeit mit der unabhängigen Szene und den Institutionen fördern. Ein wesentliches Ziel ist, den typischen Rahmen einer Kunstmesse aufzubrechen und eine Vielzahl internationaler Kuratoren dafür zu begeistern.« Die Präsenz internationaler Kurator:innen ist für Marina Fokidis entscheidend, um die SPARK und Wien angemessen zu präsentieren und der Kunstmesse sowie ihrem Standort Wien Gewicht zu verleihen. Für sie ist dieser Zugang ein »State of Mind«, der eine interlokale Welt hervorbringen kann, in der verschiedene Orte miteinander koexistieren.

Die bisher bestätigten Aussteller:innen sind neben einem österreichischen Schwerpunkt internationale Galerien aus über 20 Ländern. Erstmalig werden Galerien aus Afrika und Nord- und Südamerika auf der SPARK vertreten sein. Dieses internationale Teilnehmerfeld mit starken künstlerischen Positionen unterstreicht die Attraktivität des Kulturstandortes Wien und wird in den kommenden Jahren noch weiter intensiviert werden. Für Interessierte, die es unter Umständen nicht nach Wien in die Marx Halle zum Kunsterlebnis ab dem 15. März 2024 schaffen, werden ein virtueller Rundgang und das SPARK Studio angeboten, die zeitgleich mit dem Start der Preview über die Website einsehbar sind.

 

KUNSTMESSE
SPARK ART FAIR VIENNA 2024
15.–17. März 2024
MARX HALLE/Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien

Öffnungszeiten
FR & SA 11–19 Uhr
SO 11–18 Uhr
www.spark-artfair.com