4.25 PEACE

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Frieden – dieses Wort klingt vertraut, und doch entzieht es sich. Es gehört zu jenen Begriffen, die sich abnutzen, wenn sie zu oft gefordert, aber zu selten gelebt werden. Und doch bleibt er – der Wunsch, die Sehnsucht, das Ringen. Michelangelo Pistoletto spricht davon, dass alles in Beziehung zu allem steht. In dieser Idee liegt die radikalste Form des Friedens: nicht als politisches Ziel, sondern als künstlerische und menschliche Erkenntnis. Kunst, die sich in Beziehung setzt, erkennt, dass Frieden eine Form des Dialogs meint – zwischen Innen und Außen, zwischen Mensch und Welt, zwischen Natur uns Schöpfung. Diese Ausgabe nähert sich dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln: Käthe Kollwitz zeigt, dass Frieden ohne Schmerz leer bleibt; ihre Selbstporträts sind Ausdruck einer unbeugsamen Ethik. Oswald Tschirtner zeichnet mit seinen Linien die fragile Balance des Seins. In Projekten wie »Imagine Peace«, einer Reise durch Licht, Raum und Erinnerung oder dem partizipativen Werk »Der Wind des Friedens« wird Kunst selbst zu Sprache – leuchtend, verbindend, menschlich. Auch die Reflexionen über Sammlungen und Ausstellungen, die das Unsichtbare verbinden, führen auf dieselbe Spur: Frieden ist Beziehung. Zwischen Dingen. Zwischen Körpern. 

Zwischen Gedanken. Kunst wird nicht zum Trost, sondern zur Konfrontation. Sie zeigt, dass Frieden nur dort entsteht, wo wir bereit sind, die Widersprüche zu halten – das Sichtbare und das Verborgene, das Leise und das Drängende, das Fragment und das Ganze. Frieden ist kein Zustand, sondern eine Bewegung. Ein andauerndes Bestreben, das Trennende in Beziehung zu setzen. Diese Ausgabe ist somit ein Versuch, die Sehnsucht nach Frieden und das Mögliche in ihr sichtbar zu machen, und zwar dort, wo ihr Ausdruck verliehen wird: in der Kunst. Sie vermag es die Sehnsucht in Bewusstsein und die Leere in Gegenwart zu verwandeln.

Cover: 
Michelangelo Pistoletto, Sacerdote, 1957, Öl und Acryl auf Leinwand, 200 × 120 cm (Detail)
Courtesy Archivio Michelangelo Pistoletto